Kenne ich schon, wirst Du vielleicht denken.
GIF-Bilder sind doch ein alter Hut. Think again.
In GIF stecken Reserven, die Du noch nicht entdeckt hast.
Das GIF-Format soll Bilder möglichst effektiv komprimieren.
Aber die Reduktion funktioniert nur gut, wenn das Bild wenig Farben enthält.
Wie bekomme ich aber einen eingescannten Stadtplan,
der viele tausend Farben enthält, auf nur 16 Farben?
Mit herkömmlichen Programmen geht das nicht. Read on.
|
|
Für eine optimale Darstellung der folgenden Beispiele
bitte im Optionen-Menü Deines Browsers unter Bilddarstellung (Images) die Methode "Dither" wählen.
Eines der beliebtesten Grafikprogramme ist das Shareware-Programm
Paint Shop Pro.
Die aktuelle Version 4.1 bietet bereits dem unregistrierten Nutzer die volle Funktionalität
und ist aus dem Internet per
Download
erhältlich.
Ich erkläre im Folgenden alle Schritte anhand dieses Programms. Natürlich
kann auch jedes andere Grafikprogramm verwendet werden. |
![]() |
Hoppla! Da ist aber etwas schiefgegangen. Stadtplan, automatisch auf 16 Farben reduziert. 26.023 Bytes. |
Die Farben stimmen überhaupt nicht. Ehemals gleichmäßige Flächen sehen "zerfetzt" aus. Aber seien wir gerecht zu Paint Shop Pro: Woher soll das Programm denn auch wissen, welche der 16 Millionen Farben die entscheidenden sind? Das müssen wir manuell bestimmen.
Und das geht im Einzelnen so:
![]() |
Schritt 1 |
![]() |
Schritt 2 |
![]() |
Schritt 3 |
Jetzt enthält unser Hilfsbild alle wichtigen Farben des Stadtplans.
![]() |
Schritt 4 |
![]() |
Schritt 5 |
![]() |
Schritt 6 |
![]() |
Schritt 7 |
Ergebnis: Unser Stadtplan ist auf 13.891 Bytes geschrumpft - das ist nur noch 1/5 unseres ersten GIF-Bildes!
![]() |
Sorgfältig farbreduzierter Stadtplan (10 Farben). 13.891 Bytes. |
Im Allgemeinen kann man durch sorgfältige Farbreduktion und Rauschelimination je nach Bildmaterial etwa einen Faktor 2 bis 6 gewinnen.
Tip 2
Internet-Seiten laden wesentlich schneller, wenn im HTML-Text zu jedem
Bild auch seine Breite und Höhe angegeben ist, z.B.
<IMG src="test.gif" width=80 height=60 alt="Testbild">
Diesen sehr wichtigen Tip beherzigen oft nicht einmal professionelle Internet-Designer - obwohl er enorme Performance-Gewinne liefert.
Tip 3
Oft lohnt ein Blick in die Palette eines GIF-Bildes: Wenn das Bild aus vielen
verschiedenen, aber sehr ähnlichen Farben besteht, kann man diese Farben durch
eine einzige ersetzen. Das bringt oft viel.
![]() |
Beispiel: Palette des WebTIP-Logos. Würde man die vielen Rot- und Grau- Töne zu einigen wenigen zusammenfassen, ergäbe sich eine deutliche Kompression von über 40%. |
Tip 4
Große Bilder kann man mit einer Vorab-lowsrc-Version hinterlegen,z.B.
<IMG src="gross.jpg" lowsrc="klein.gif" width=400 height=400>
Das Vorab-Bild braucht nicht einmal die Größe des Vollbildes zu haben - z.B. würde in dem obigen Beispiel schon ein kleines 80x80-Bild reichen.
Tip 5
Durch Importieren der CLUT-Palette vermeidest Du weitgehend das
verrauschte ("Fliegenschiß-Dither") oder verfälschte Aussehen Deiner Bilder auf Bildschirmen
mit nur 256 Farben (CLUT = Common Look-Up Table = Farbpalette aller Webbrowser).
In der Praxis kommt es darauf an, die richtige Abwägung zwischen JPEG und GIF zu treffen. In Zukunft wird ein drittes Grafikformat hinzukommen: PNG (Portable Network Graphics). PNG bietet gegenüber GIF zahlreiche Verbesserungen - als erster Browser kann der Explorer 4.0 PNGs darstellen (es fehlen allerdings noch wesentliche Funktionen). Neben halbtransparenten Bildern ("Alpha-Kanal") können PNGs auch mehr als 256 Farben enthalten. Die in diesem Artikel vorgestellten Tips lassen sich analog auf PNG übertragen.
© Stefan Scheller 1997 exklusiv für PC Magazin DOS Internet-Programm.