C++ - Ausgabeströme für Dateien

#include <fstream>

Die C++ Standardbibliothek stellt Streams zum Datenaustausch mit Dateien zur Verfügung. Zum Schreiben in eine Datei dient die Klasse ofstream (output file stream). Um in eine Datei zu schreiben, muss diese zuerst mit einem Dateinamen geöffnet werden. Beim "Öffnen" werden die Vorbereitungen für das Schreiben getroffen.

In solchen "Vorbereitungen" sind folgende Aktionen enthalten:

Suche nach einer Datei des gegebenen Namens!
Prüfe, ob in existierende Datei geschrieben werden darf!
Stelle einen Schreibpuffer zur Verfügung!
Initialisiere einen Zugriffszeiger!
Der Initialisierungswert hängt vom Modus des Schreibzugriffs ab.

Das Öffnen einer Datei kann gleich bei der Instanziierung mit dem Konstruktor oder später mit Hilfe der Elementfunktion open() erfolgen.

Am Ende der Schreibvorgänge, spätestens beim Beenden des Prozesses (main-Funktion), muss die Datei wieder geschlossen werden. Dabei werden u.a. folgende Nachbereitungen durchgeführt:

Puffer leeren, d.h. dort verbliebene Zeichen in die Datei schreiben (flush())
Pufferspeicher freigeben

Das Schließen kann explizit mit der Elementfunktion close() oder implizit durch den Destruktor des Ausgabestreams erfolgen.

Beispiel:


#include <fstream>

#include <iostream>



using namespace std;



int main()

{

 ofstream out("testfile.txt",ios_base::out | ios_base::app);

 // Der Konstruktor hat das Öffnen der Datei gleich mit übernommen.

 if (out.is_open()) // Hat das Öffnen geklappt?

 {

  cout << "Geben Sie bitte positive ganze Zahlen ein\

 und schliessen Sie mit einer 0 ab:" << endl;

  unsigned long n;

  do

  {

   cin >> n; // Datenquelle: Konsolen-Eingabestream

   if (!n) break;

   out << n << '\n'; // Datensenke: Datei

  }while(true);

 }

 return 0;

}

Weil am Ende von main() das Objekt "out" zerstört wird, wird dessen Destruktor aufgerufen und darin die Datei geschlossen. Das Ergebnis des obigen Programmablaufs können Sie sich mit jedem Texteditor ansehen, indem Sie damit die Datei "testfile.txt" öffnen.

Was bedeutet der merkwürdige Konstruktor-Parameter "ios_base::out | ios_base::app"?

Damit wird der Schreibmodus eingestellt. Es handelt sich bei ios_base::out sowie bei ios_base::app um zwei Konstanten, deren Werte in der Klasse ios_base definiert sind. ios_base::out kennzeichnet, dass der Stream im Ausgabemodus betrieben wird. (Was soll er auch sonst tun? Hier wird allerdings der Default-Wert überschrieben, weil auch der Modus ios_base::app aktiviert werden soll.) ios_base::app legt fest, dass die Ausgaben an das Ende einer möglicherweise existierenden Datei gehängt werden soll (to append = anfügen, anhängen).

Der senkrechte Strich dazwischen ist der bitweise ODER-Operator. Weil sich hinter den Moduskonstanten gesetzte Bitpositionen verbergen, werden damit beide Modi io_base::in und io_base::app aktiviert.

Andere Moduskonstanten sind

io_base::in für den Lesebetrieb
io_base::trunc zum Verwerfen des bisherigen Dateiinhaltes
io_base::binary für den binären Modus
io_base::ate Streamzeiger zu Beginn auf das Dateiende stellen (at end)

Als Nächstes kommt ein Einlesestream.